Beispiel: Oticon Genie 2
Nun wird der Verstärkungswert des Hörsystems über eine Programmiereinheit soweit verändert, dass ein Verstärkungswert HFA OSPL90–77 dB erreicht wird, oder anders ausgedrückt: Der HFA-LA wird so eingestellt, dass er 17 dB unter der HFA OSPL90 liegt.
Kann dieser Wert nicht erreicht werden, bleibt das Hörsystem in Maximalverstärkung.
Messablauf
Der Messraum sollte so leise wie möglich sein, um das Messergebnis nicht negativ zu beeinflussen. Die Kalibrierung der Messbox kann leicht überprüft werden, indem man das Referenzmikrofon dicht neben das Kuppler Mikrofon (ohne den Kuppler) bringt und dann z.B. eine OSPL90 aufzeichnet. Nun muss (Le=La) ein gerader Kurvenverlauf bei 90dB gezeigt werden.
Die Position des Hörgerätes in der Messbox ist so auszurichten, dass das Hörsystem frontal beschallt wird. Das Referenzmikrofon soll dicht beim Hörsystemmikrofon liegen und das Gehäuse nicht berühren (Abstand ~5mm).
Verwenden Sie eine volle Batterie oder wählen sie die Stromversorgung über Batterieadapter. Die Spannung soll 1,3V betragen.
Der Frequenzbereich muss mindestens von 200Hz bis 5Khz reichen.
Schalten Sie eine mögliche Kurvenglättungsfunktion aus.
1. Die Hörsysteme in die Bezugs-Prüfeinstellung bringen.
Weiterhin darauf achten, dass die größte Bandbreite und der höchste HFA-OSPL90 erreicht wird. Alle adaptiven Parameter müssen deaktiviert sein. Die meisten Hörsysteme haben einen linearen Testmodus für RTS und FOG.
2. Bestimmung des HFA-OSPL90
LE=90dB
V=Vmax (FOG)
Signalart: Sinuston
Aus der aufgezeichneten Messkurve nun die Ausgangsschalldruckwerte bei 1, bei 1,6 und bei 2,5 kHz ermitteln. Der Mittelwert der drei Frequenzen entspricht dem Nennwert OSPL90. Der Nennwert des maximalen OSPL 90 und dessen Frequenz lässt sich aus der Kurve ebenso ablesen.
3. Bestimmung des HFA-FOG
LE=50dB
V=Vmax (FOG)
Signalart: Sinuston
Aus der aufgezeichneten Messkurve nun die Verstärkungswerte bei 1, bei 1,6 und bei 2,5 kHz ermitteln. Der Mittelwert der drei Frequenzen entspricht dem Nennwert HFA-FOG. Der Nennwert der maximalen Verstärkung und dessen Frequenz lässt sich aus der Kurve ebenso ablesen.
4. Normale akustische Wiedergabekurve bei Bezugs-Prüfverstärkung (RTS-Einstellung)
LE=60dB
Signalart: Sinuston
Der Mittelwert des Ausgangsschalldruckpegels bei den Frequenzen 1, 1,6 und 2,5 kHz muss um 17 dB kleiner sein als HFA-OSPL90 Wert. Dies mit dem Verstärkungssteller einstellen oder die lineare Testeinstellung programmieren. Das Hörsystem befindet sich nun in der RTS-Einstellung. Ist dieser Wert nicht erreichbar bleibt der Verstärkungssteller in max. Position.
5. Bestimmung des Frequenzbereiches
Aus der normalen akustischen Wiedergabekurve wird der HFA-Ausgangspegel bestimmt. Die untere und obere Grenzfrequenz wird durch eine horizontale Linie, 20 dB unter dem HFA-Ausgangspegel, und ihren tiefsten und höchsten Schnittpunkten mit der normalen akustischen Wiedergabekurve bestimmt. Liegen diese Schnittpunkte unter 200 Hz oder über 5kHz wird der Wert durch <200Hz oder >5kHz angegeben.
6. Bestimmung des Nennwertes der Batteriestromstärke
LE=65dB
Signalart: Sinuston f=1 kHz
Das Hörsystem befindet sich in RTS. Nun kann der Strom gemessen werden. Zur Batteriestrommessung ist die Verwendung von Batterieadaptern hilfreich, dabei darauf achten, dass der richtige Batterietyp eingestellt wird.
7. Bestimmung des Gesamtklirrfaktors