Die äusseren Haarzellen des Innenohrs lassen sich durch einen Stimulus provozieren, so dass diese den Schall (Emission) aussenden, welcher vom hochempfindlichen Mikrofon gemessen wird und von der Software analysiert werden kann. Zur Messung wird eine winzige Sonde mit einem Ohrstöpsel (Eartips) dicht in den Gehörgang eingeführt. Von der Sonde wird der Stimulus gesendet, der die Emission provozieren soll, wie auch die Emission mit Hilfe eines hochempfindlichen Mikrofons aufgenommen. Nach korrektem Platzieren der Sonde wird die Messung gestartet. Je nach Test wird 1-2 Minuten lang versucht, Otoakustische Emissionen zu erkennen. Sind diese Emissionen genügend stark, so stoppt beim Screening-Test die Messung – meist nach wenigen Sekunden – automatisch. Die Umgebung muss ruhig sein, damit das hochempfindliche Mikrofon die Emissionen vom Grundgeräusch unterscheiden kann. Die Emissionen sind so leise, dass der Mensch diese nicht hört. Bei Neugeborenen findet die Messung am besten im Schlaf ca. am 3 Tag statt. Es sollen auf jeden Fall beide Ohren getestet werden.
Interpretation Messresultate
Die OAE-Untersuchungen geben Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der äusseren Haarzellen des Gehörs. Sind genügend Otoakustische Emissionen vorhanden (beim Screening-Test ein Pass/Bestanden/Unauffällig), so ist eine Hörstörung über 30dB unwahrscheinlich (aber nicht unmöglich). Spezifität und Sensitivität der Tests sind jeweils sehr hoch.
Achtung:
Der Test sagt nichts über die Funktionsfähigkeit der inneren Haarzellen oder über den Hörnerv aus! Die OAE-Messung ersetzt keine Tonaudiometrie!
Lassen sich keine oder nur ungenügende Otoakustische Emissionen finden, wird der Test bei Neugeborenen später wiederholt. Werden erneut keine Emissionen erkannt, so werden mit Hilfe anderer Testverfahren (DPOAE, Audiometrie, BERA) weitere Untersuchungen durchgeführt.
Ein Guide zu OAE: Zur PDF